Besinnungstage der neunten Klassen



Nun ja, wie soll man sagen? Die Besinnungstage fingem mit einem fahrtechnischem Chaos an Organisation an. Entweder kamen die Leute pünktlich, oder, wie in vielen Fällen, eine viertel bis halbe Stunde zu spät. Nachdem das Gepäck auf den Zimmern verstaut war (inzwischen war es 18 Uhr), war es an der Zeit, die erste Mahlzeit im Haus Wasserburg einzunehmen. Der Dienstag war ein Tag wie jeder andere; alle standen einigermaßen pünktlich auf, wanderten in die (viel zu wenig vorhandenen) Duschen und ließen sich putzmunter (???) beim Frühstück blicken. Aber der Tag hatte ja gerade erst angefangen. Nach dem Essen wurde irgendwie noch eine Partie Billard gespielt, und dann begannen die überaus effektiven Gesprächsrunden. Die Gesprächsthemen reichten von Freundschaft bis Liebe. Meiner Meinung nach ein sehr reichhaltiges Pektrum an Themen, aber - wir leben leider nun mal in einer Demokratie. Die Vor- und Nachmittage wurden zur Diskussion dieser Themen verwendet. Der Rest stand uns glücklicherweise zur freien Verfügung. In der Freizeit war eigentlich alles verboten, was Spaß gemacht hätte. Tja, dann haben wir uns mit den, im "Großen Spielesaal" vorhandenen Spielen beschäftigt. Diese Spiele bestanden aus zwei Kickern, zwei Tischtennisplatten und einem schiefen Billardtisch. Trotz dieses reichhaltigen Angebots wurde uns nicht allzu langweilig. Wer die Einsamkeit des Hauses nicht mehr aushalten konnte, der machte sich mit mindestens zwei Begleitern auf den Weg in den nächsten Supermarkt. Dort deckten wir uns mit allen Dingen ein, die das Leben schöner machen sollten, ein. Beinahe hätte ich versäumt, das Schwimmbad mit den Olympiamaßen zu erwähnen, dass wir alle, dem Badekappenmythos zum Trotz, OHNE Badekappen benutzen durften. Ich meine, was soll man mit ungefähr 12 Mann in einem Schwimmbad mit 15 mal drei Metern machen? Und das Schlimmste war: Die Wassertiefe betrug vorsichtigen Schätzungen zu Folge nur 1,60 bis 1,70 Meter.
Und die Tage zogen dahin, bis schließlich der Donnerstag Abend erreicht war. Da gab es für die meisten Schüler kein halten durch die Lehrkörper mehr. Da wurde die Nacht auch mit so manch 'illegalen' Sachen verbracht. Aber, ein Lob an die Herren Markovic und Haag, sie hielten sich mit den Ermahnungen zurück und ließen uns auch dann bis zum Ende - allerdings auf moderate Weise - durchfeiern.
Und dann wurden wir auch schon von unseren Eltern empfangen. Mit zum Teil riesigen Ringen unter den Augen schlurften wir aus dem zweiten Stock hinunter auf den Parkplatz. Zuvor gab es noch einen Abschlussgottesdienst mit dem Pfarrer des Hauses Michael.
Und die Moral von der Geschicht':
Lieber eine Woche Vallendar mit den kleinen Macken hinnehmen als eine Woche lang die schulischen Stühle wärmen.

(FT)