Biggeseefahrt 2000:

„Hilfe, die Koblenzer kommen!!!!“

Wie in jedem Jahr fuhr auch 2000 der elfer Sozi-LK an den Biggesee, um sich dort politisch und sozial weiterzubilden. Jedoch war diese Biggeseefahrt keine Gewöhnliche, wie die Jahre zuvor, auch wenn Herr Ternes nun zum X-ten Mal die politische Bildungsstätte besuchte. Dieses Mal ergab sich im Vorfeld ein kleines Problem: Unser Sozi-LK, bestehend aus Niels und acht Frauen, war zu klein. Für das Projekt „Zukunftswerkstatt“, das wir in Angriff nehmen wollten, waren mehr Teilnehmer erforderlich, als wir letztlich stellen konnten. Also wurde uns von der Schulleitung ermöglicht, noch ca. 6 weitere Schüler zu suchen, die sich bereit erklärten mit unserem hochqualifizierten Sozi-LK eine Studienreise zu unternehmen. So fanden wir schließlich unsere zusätzlichen Mitfahrer: Tim, Dominik, Caro, Elmar, Falk und Jérôme.
Am 24.1. 2000 ging es dann los. Wir fuhren durch verschneites Mittelgebirge und bei Sonnenschein in das wunderschöne Sauerland. Gegen Mittag kamen wir dann schließlich in Attendorn/ Neu- Listernohl an, packten aus und richteten uns in den bequemen Doppelzimmern häuslich ein. Das erste Treffen mit der netten und engagierten Seminarleiterin Frau Renate Cordes verlief wie die üblichen Kennenlerntreffen. Danach wurden Rollenspiele gespielt, die recht anstrengend und nervenaufreibend, aber lustig und vor allem ergebnisreich waren. Sie sollten die Probleme, die bei der Kommunikation mit Ausländern auftreten können, näher beleuchten, und uns Schülern war am Ende sehr klar, wie viele Missverständnisse und auch kulturelle Unverständnisse es geben kann. Abends saßen wir dann alle beisammen und machten auf Niels Tigergitarre Musik, wobei Herr Ternes unser musikalisches „Talent“ entdeckte und ein ganzes Liederrepertoire zusammenstellte, welches uns noch von Nutzen sein sollte. Dazu jedoch später.
Am nächsten Tag in aller Frühe trafen wir uns, mehr oder weniger fit von der vergangenen Nacht wieder (weitere Kommentare vorbehalten !!!!!). An diesem Tag sollte uns ein Vortrag des Referenten Bernd Neufurth zum Thema „dritte industrielle Revolution“ erwarten. Leider war dieser Vortrag, wenn auch thematisch interessant, methodisch verbesserungswürdig und erntete noch im Nachhinein Kritik bei den Schülern. Jedoch schloss sich nach dem mehrstündigen Vortrag eine hitzige Diskussion an. Deren Frage war, ob und wie die Zukunft der Arbeit im Internet möglich wird, und welchen Einfluss dies auf unsere Kultur ausüben kann.
In den darauffolgenden Tagen nahmen wir das Projekt „Zukunftswerkstatt“ in Angriff und teilten uns in 4 verschiedene Gruppen ein: Umweltprobleme, Moralverfall der Gesellschaft, Politikverdrossenheit und veraltetes Bildungswesen. Wir diskutierten zunächst in den einzelnen Gruppen über mögliche Lösungswege der Probleme, notierten alles in einem Brainstorming auf Stellwänden und stellten unsere Gedanken den anderen Gruppen vor. Ein weiterer Arbeitsschritt war das Herausarbeiten einzelner Horrorszenarien und die damit verbundenen extravaganten Präsentationen in Form von Texten und kleinen Theaterstücken. Es wurde z.B. dargestellt, wie Menschen in der Zukunft nur noch in Raumanzügen überleben können, da die Umwelt zu verschmutzt ist, oder eine Welt, in der Moral keine Rolle mehr spielt. Als Gegenpart wurde jede Horrorvorstellung in eine Utopie verwandelt. Man entwickelte auf Zeichenpapier alternative Fortbewegungsmittel und das vollkommen ökologische Haus zum Schutz der Umwelt. Auch der politische Kindergarten zur frühen politischen Bildung der Kleinen und das perfekte Bild eines moralischen Menschen wurde dargestellt.
Am Ende dieser Arbeitseinheit, die sich über die restliche Tage erstreckte, erarbeiteten wir realisierbare Lösungsvorschläge, die der Sozi-LK mit den freiwilligen Biggeseefahrern möglichst bald verwirklichen möchte.
Jedoch gab es zwischen den langen und oft anstrengenden Seminareinheiten immer wieder Freizeit, die man auf die ein oder andere Art und Weise nutzen konnte. Gegen Ende der Fahrt versuchten noch einige Schüler verzweifelt in der Mittagspause ihr Schlafdefizit zu beheben. ( Jedoch muss, um möglicher Kritik vorzubeugen, gesagt werden, dass wir weitaus mehr gearbeitet haben, als einige das angenommen haben !!!!!!!!)Man konnte seine Freizeit mit Saunen und Unterhaltungen und Billiardspielen verbringen, sodass unser gesamter Kurs dieses Spiel nun perfekt beherrscht. An einem Nachmittag marschierte beinahe die ganze Gruppe nach Attendorn, um dort den verdutzten Attendornern ein Gratiskonzert zu spendieren. Mit der Kult-Tigergitarre saß also ein Haufen gut gelaunter, singender Schüler bei Minustemperaturen in Attendorn vor der Kirche und unterhielt die ganze Stadt. Herr Ternes hielt es in dieser Zeit allerdings für besser, seine Zugehörigkeit zu verleumden und durch die Stadt zu ziehen. Wir verdienten in dieser Zeit hart unser Geld und besaßen nach rund einer Stunde stolze 13.35 DM. Einige der Passanten wollten uns wohl mit der Bargeldspende zum Schweigen bringen ( Zitat einer Frau: „Ihr müsst aber noch was üben!“ )
Während unseres Aufenthaltes am Biggesee wurde auch ein Wettbewerbsbeitrag in Form eines Videofilms gestartet, den wir dann, in der Schule zurück, gerade noch zum Einsendeschluss fertigstellen konnten.
Alles in allem war die Biggeseefahrt wirklich sehr gut, lustig, aber auch arbeitsreich. Wir hatten sehr viel Spass ( wir waren ja auch eine tolle Gruppe) und würden am liebsten noch einmal ins wunderschöne Sauerland fahren. Zu guter Letzt möchten wir uns noch bei allen entschuldigen, die nicht mitfahren konnten und danken Bernd Neufurth, Renate Cordes und Herrn Ternes, der uns mit Rat und Tat und Organisation zur Seite stand.
Allen zukünftigen elfer Sozi-LKs bleibt noch zu sagen sagen:
Freut Euch auf den „Biggesee“!!!!!!!!!!!!!!!!!